(Quelle: M. Böckermann KVHS Vechta e.V. ) Dr. Gabriele Grieshop (Schulleiterin BBS Marienhain gGmbH, links), Ilona Eswein (Lehrkraft BBS Marienhain, 3. v. links), Ralf Schopmans (Leiter Kreisvolkshochschule Vechta e. V., 4. v. links), Maria Jäger (Päd. Mitarbeiterin der Kreisvolkshochschule Vechta e. V., 9. v. links), Josef Kleier (Geschäftsführer Bürgerstiftung Vechta, 5. v. rechts) besuchten den Montags-Sprachkurs für ukrainische Flüchtlinge und informierten sich über die Kinderbetreuung. Von rechts Dozentin Galyna Novak sowie Benjamin Owamba (mit dem Logo der Bürgerstiftung) und Isbel Bührmann aus der Klasse BSA 1a, die an diesem Tag die Kinderbetreuung übernommen hatten.

Sprachkurse für Ukrainerinnen mit Kinderbetreuung!


Vechta – Mit großem Engagement und hoher Motivation organisieren die Kreisvolkshochschule Vechta e.V. und die BBS Marienhain gGmbH mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung Vechta und dem Landes-Caritasverband für Oldenburg e.V. zurzeit Sprachkurse für ukrainische Flüchtlinge mit Kinderbetreuung.

„Innerhalb von wenigen Tagen hatten wir Mitte März an die einhundert Anfragen zu Deutschsprachkursen von ukrainischen Flüchtlingen“, erzählt Ralf Schopmans. Mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen, die im Landkreis ankommen, wächst der Bedarf weiter. „Die Flüchtlinge, zumeist Frauen mit Kindern, sind überwiegend gut ausgebildet und hoch motiviert die deutsche Sprache zu lernen, um dann in den Arbeitsmarkt einsteigen zu können“, erzählt Schopmans und ergänzt: „Daher stand für uns fest: Wir müssen sofort helfen und handeln. Wir sind eine soziale Einrichtung und haben das Potential.“ Auf dem Vernetzungstreffen zur Ukrainehilfe vom Caritas-Sozialwerk in Lohne am 18.03.2022 traf Herr Schopmans dann auf Dr. Gabriele Grieshop,  Leiterin der BBS Marienhain, und stieß bei ihr auf offene Ohren. „Wir saßen durch Zufall zusammen und ich sagte zu ihr: Wir können Sprachkurse und ihr könnt Kinderbetreuung - das müssen wir probieren!“ ergänzt Herr Schopmans.
Doch bis die Kurse starten konnten, gehörte einiges an organisatorischem Aufwand dazu. So mussten Dozent*innen gefunden werden, die idealerweise auch ukrainisch oder russisch sprechen können. Es fehlten die Räumlichkeiten, da die Seminarräume in der Kreisvolkshochschule ausgebucht sind. Für Teilnehmerinnen mit kleinen Kindern musste die parallele Kinderbetreuung organisiert werden und nicht zuletzt musste die Finanzierung von Dozentengehältern, Schulbüchern, Lernmaterial und Spielmaterial für die Kinder sichergestellt sein. 

Da Förderprogramme noch nicht zur Verfügung stehen, begannen Ralf Schopmans und Maria Jäger, die bei der Kreisvolkshochschule den Bereich Deutsch als Fremdsprache leitet, nach ehrenamtlichen und finanziellen Unterstützern zu suchen und fanden sie schnell bei der Bürgerstiftung Vechta und dem Landes-Caritasverband für Oldenburg e.V., der durch die laufende Spendenaktion in der Lage ist, förderungswürdige Projekte zu unterstützen.
Dr. Gabriele Grieshop konnte in der BBS Marienhain Räumlichkeiten für den Nachmittagsunterricht zur Verfügung stellen und organisierte über die Schulklassen der berufsbildenden Schule eine rotierende Kinderbetreuung. So übernehmen immer zwei angehende sozialpädagogische Assistent*innen oder Erzieher*innen ehrenamtlich die Betreuung der Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren, während die Mütter im Nebenraum Deutsch lernen. „Die Schülerinnen und Schüler waren sofort bereit zu helfen und zeigen großes Engagement“, lobt Dr. Gabriele Grieshop die Jugendlichen. Sie sieht auch noch einen positiven Effekt, denn für die Schülerinnen und Schüler sei es eine ganz neue Erfahrung, die sie in ihre Ausbildung mit einfließen lassen könnten. Sprachprobleme gebe es mit den Kindern kaum, ergänzt Ilona Eswein, die als Lehrerin den Einsatz koordiniert: „Unsere Sprache ist das Spiel“, erklärt sie. Zudem hätten einige Schülerinnen einen ukrainischen Hintergrund. „Man müsse aber das Vertrauen der Mütter und auch der Kinder gewinnen, denn viele haben traumatische Erlebnisse hinter sich“, betont Eswein.
Zwei Deutschsprachkurse mit jeweils 20 Teilnehmerinnen konnten so kurzfristig eingerichtet werden. Der erste Kurs startete bereits Anfang April. Der Unterricht findet zweimal in der Woche von 14:00 bis 16:15 Uhr statt. „Es sind niederschwellige Erstorientierungskurse, in denen die Flüchtlinge die Grundlagen der deutschen Sprache lernen und wichtige Informationen für das Leben in Deutschland erhalten, z. B. wo sie Hilfe bekommen können, wo sie sich anmelden müssen, wie sie eine Arbeitserlaubnis erhalten, etc.“, erzählt Maria Jäger. Mit den Dozentinnen Galyna Novak und Monika Konle konnten zwei engagierte Lehrkräfte gewonnen werden, die zugelassen sind als Lehrkräfte in Integrationskursen durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). 

Josef Kleier, Geschäftsführer der Bürgerstiftung Vechta lobt dieses Engagement und betont: „Mit der Kreisvolkshochschule, der BBS Marienhain und der Caritas haben wir Partner, die hier gemeinsam etwas ganz Tolles auf den Weg bringen. Wir unterstützen in Vechta dort, wo politische Programme noch nicht greifen.“ Die Kurse werden jetzt erst einmal bis zu den Sommerferien laufen. „Ich danke allen Beteiligten ganz herzlich für ihr Engagement und hoffe, dass nach den Sommerferien offiziell Gelder freigeschaltet werden, damit wir die Kurse fortführen können“, so Ralf Schopmans. 
 

 

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