Bildquelle: Kreisvolkshochschule Vechta e. V. Die angehenden Pflegehelferinnen und Pflegehelfer mit der Kursleitung Daniela Lamping (links) und Nicole Mucker und Wolfgang Niehaus (v. rechts)

„Ich möchte etwas tun, was wirklich Sinn macht“


Visbek – „Pflegehelferinnen und Pflegehelfer werden dringend benötigt“, erklärt Nicole Mucker von der Kreisvolkshochschule Vechta e. V. mit Blick auf den Personalnotstand in der Alten- und Krankenpflege. Als Fachbereichsassistentin im Bereich Gesundheit organisiert sie regelmäßig die Qualifizierungsmaßnahme „Helfer/-in in der Pflege“ an der Kreisvolkshochschule.

Kurs der Kreisvolkshochschule Vechta e. V. qualifiziert für die Arbeit als Pflegehelferin bzw. Pflegehelfer

In diesem Jahr findet der Kurs zum zweiten Mal auch in Visbek im Haus der Bildung und Familie statt. Wolfgang Niehaus vom Familienbüro der Gemeinde Visbek begrüßt das Angebot, denn auch er spürt den steigenden Bedarf an Pflegekräften bei seiner Arbeit. Regelmäßig erreichen ihn Anfragen von Visbekern, die Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen suchen. „Mein Ziel ist es, einen Pool mit qualifizierten Pflegekräften aufzubauen, die bei Bedarf Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen unterstützen“, erklärt Niehaus. Um dem Pflegenotstand zu begegnen, geht die Gemeinde Visbek jetzt neue Wege. So hat der Rat beschlossen, dass Personen, die erfolgreich an der Qualifizierungsmaßnahme zum Pflegehelfer bzw. zur Pflegehelferin teilgenommen haben, die Kursgebühren von mehreren hundert Euro erstattet bekommen. Voraussetzung ist, dass die Person in der Gemeinde Visbek ihren Wohnsitz hat, keine Förderung von anderen Stellen erhält und die Abschlussprüfung besteht. „Diese Förderung ist ein Novum im Kreis Vechta“, so Niehaus und ergänzt: „Dadurch möchten wir zum einen neue Pflegekräfte in der Gemeinde gewinnen und zweitens auch pflegenden Angehörigen die Möglichkeit geben, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, wie sie die Pflege zu Hause einfacher gestalten können. „Auch wer nicht aus Visbek kommt, kann unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Unterstützung erhalten. Wir beraten Interessierte gerne zu den Möglichkeiten“, ergänzt Nicole Mucker. Der Kurs, der von der Gesundheits- und Krankenpflegerin und Praxisanleiterin Daniela Lamping geleitet wird, umfasst 174 Unterrichtsstunden und ein dreiwöchiges Praktikum.  Vermittelt werden die Grundlagen der Körperpflege, der Hygiene und der Lagerung von Patienten. Auch Themen wie Gesundheit und Ernährung, Ethik, Recht, Psychologie und Soziologie werden behandelt ebenso wie Notfallmanagement und Reanimation. „Der Kurs ist sehr praxisbezogen aufgebaut. Die täglichen Aufgaben wie Blutdruck-, Puls- und Temperaturmessen, Blutzuckerwerte ermitteln oder Körperpflege werden zum Teil mit Hilfe einer Demopuppe praktisch geübt“, erklärt Daniela Lamping. Nach erfolgreichem Kursabschluss können die Absolventen in stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie in Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, in der Tagespflege oder in Privathaushalten tätig werden.

 

Die zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des laufenden Kurses haben ganz unterschiedliche Motive, warum sie diese Weiterbildung machen. Markus Jäger beispielsweise, der einzige männliche Teilnehmer, betreut seine Mutter zu Hause und war durch eine Krebserkrankung selbst zeitweise auf Pflege angewiesen. „Das war der springende Punkt. Ich möchte jetzt die letzten Jahre meines Berufslebens nutzen, um anderen Menschen zu helfen“, sagt der 58-jährige ehemalige Vertriebsinspektor. Schon jetzt arbeitet er in Teilzeit im Seniorenhof in Visbek. Ähnlich geht es auch Ulrike Meinecke, die ihren Beruf als Filialleiterin einer Bäckerei aufgab, um ihre Mutter zu pflegen und so in die Pflege gekommen ist. „Es macht mir wirklich Spaß“, erzählt sie mit strahlenden Augen. Heute arbeitet sie bei der Sozialstation in Bakum und wird zukünftig im neuen Haus St. Bonifatius ältere und pflegebedürftige Menschen helfen. „Der Großteil der Teilnehmenden sind berufliche Wiedereinsteiger, es kann aber auch ein Sprungbrett in einen Pflegeberuf sein“, erzählt Nicole Mucker. So ist es auch bei der 22-jährigen Ravjit Kaur. Nachdem sie ihre Großmutter in Indien gepflegt hat, möchte sie in den Pflegeberuf einsteigen. Wenn sie die Qualifizierung zur Pflegehelferin erfolgreich beendet hat, plant sie evtl. ab August eine Ausbildung zur Pflegefachfrau. Auch für Yin Lihui  ist die Qualifizierungsmaßnahme eine praxisnahe Ergänzung zu ihrem Studium der Gerontologie an der Universität in Vechta. In einem Punkt sind sich die Teilnehmenden einig: „Eine Tätigkeit in der Pflege ist etwas, das wirklich Sinn macht.“ 

 

Ein Informationstermin zum nächsten Kurs „Qualifizierung zum/zur Helfer/-in in der Pflege“ findet am 17. Februar 2022 um 19:00 Uhr in der Kreisvolkshochschule in Vechta, Bahnhofstraße 1 statt. Anmeldungen nehmen Maria Abeling-Stegkämper und Nicole Mucker von der Kreisvolkshochschule Vechta e. V. unter der Tel.

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