Die Teilnehmenden des ersten Sprachkurses, der als Kooperationsprojekt durchgeführt wird mit Organisatorinnen und Dozentin. Von links: Waltraut Varelmann (Mehrgenerationenbeauftragte der Gemeinde Goldenstedt), Annette Wilke (Sozialarbeiterin im Flüchtlingswohnheim der Caritas in Goldenstedt), Emine Aktas (Dozentin) und Maria Jäger (Fachbereichsleitung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Kreisvolkshochschule Vechta e. V.)

Die deutsche Sprache ist der Schlüssel zur Integration!


Vechta – Seit November treffen sich im Harmann-Wessel-Haus in Goldenstedt zweimal pro Woche Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, Serbien, Nigeria, Pakistan, Afghanistan und seit Kurzem auch aus der Ukraine, um Deutsch zu lernen. „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, sagt Maria Jäger, die an der Kreisvolkshochschule Vechta e. V. den Fachbereich ‚Deutsch als Fremd- und Zweitsprache‘ leitet.

Der Kurs ist das erste Kooperationsprojekt dieser Art, das von der Kreisvolkshochschule Vechta e. V., der Gemeinde Goldenstedt und dem Flüchtlingswohnheim der Caritas durchgeführt wird. „Wir haben schon früher im Flüchtlingswohnheim Deutschunterricht angeboten, aber die Zahl der Teilnehmenden schwankte immer stark“, erzählt Annette Wilke, die als Sozialarbeiterin im Flüchtlingswohnheim arbeitet. Dieser Kurs im Harmann-Wessel-Haus habe einen offizielleren Touch und daher würden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer regelmäßig kommen. Das liegt aber auch an der Dozentin Emine Aktas, die selbst als Kind aus der Türkei nach Deutschland kam und sich mit Migrationserfahrungen auskennt. Sie ist immer als Ansprechpartnerin für die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer da und hilft ihnen in den Pausen bei Behördenangelegenheiten. So entsteht ein Zusammenhalt, man hilft sich gegenseitig und auch neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden herzlich aufgenommen. Bald wollen alle einmal zusammen kochen. „Es ist eine tolle Truppe“, bringt es Emine Aktas auf den Punkt.

Einige der Teilnehmenden haben schon mal einen Integrationskurs besucht, aber die Deutschkenntnisse reichten noch nicht aus. „Sie bekommen hier eine zweite Chance“, sagt Maria Jäger. Andere leben im Flüchtlingswohnheim und haben kein Recht auf einen Integrationskurs, weil das Aufenthaltsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. „Wir möchten weiterkommen“, erklärt Patricia Isi Abumere aus Nigeria, die im Flüchtlingsheim lebt und zurzeit beim Bauhof gemeinnützig tätig ist. Nur montags und freitags könne sich nicht arbeiten, denn dann müsse sie zum Sprachkurs. Das habe Vorrang, ergänzt sie. Für die neu eingestiegenen ukrainischen Flüchtlinge bietet der Sprachkurs eine Zukunftsperspektive. „Wenn wir Deutsch sprechen können, haben wir eine größere Chance zu arbeiten und unser eigenes Geld zu verdienen“, erklären sie. 

Der Deutschkurs in Goldenstedt bietet den Teilnehmenden einen guten ersten Einstieg. Das niederschwellige Angebot vermittelt die Grundlagen der Alltagskommunikation. Insgesamt 300 Stunden umfasst der Kurs, der vom Land Niedersachsen gefördert wird. Ein offizielles Zertifikat gibt es dafür zwar nicht, aber Maria Jäger überlegt, den Teilnehmenden als Motivation ein internes Zertifikat der Kreisvolkshochschule auszustellen. Bis Juli läuft der Kurs noch. Nach den Sommerferien plant die Kreisvolkshochschule den Kurs mit weiteren 300 Stunden fortzusetzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem laufenden Kurs wollen dann wieder dabei sein und ihre Sprachkenntnisse weiter verbessern.

 

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