Fünf örtliche Stiftungen haben durch ihre finanzielle Unterstützung die Fortsetzung des vhs-Lerntreffs der Kreisvolkshochschule Vechta e. V. sichergestellt. „Mit dem vhs-Lerntreff bietet die Kreisvolkshochschule Vechta e. V. seit dem vergangenen Jahr einen niedrigschwelligen Zugang zu Angeboten der Alphabetisierung und Grundbildung“, erläuterte Ralf Schopmans, Leiter der Kreisvolkshochschule Vechta e. V. anlässlich eines Treffens mit Vertretern der Stiftungen am Dienstagvormittag. „Es gibt viele Menschen, denen grundlegende Alltagskompetenzen fehlen. Ein Handy zu bedienen, einen Arzttermin zu vereinbaren oder einen Behördenbrief zu verstehen, stellt für diese Menschen eine große Hürde im Alltag dar. Genau hier setzen die vhs-Lerntreffs an“, erläuterte Norbert Krümpelbeck (ehem. Leiter der Kreisvolkshochschule), der die Organisation des Projektes übernommen hat. „Es geht darum, bildungsferne Zielgruppen anzusprechen, die über die herkömmlichen Komm-Strukturen nicht oder nur schwer erreichbar sind“, ergänzte Schopmans. Die Kurse sind für die Teilnehmenden kostenlos.
Die Einrichtung der vhs-Lerntreffs wurde ein Jahr lang mit einer Anschubförderung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Doch nach Ablauf der Förderphase stand die Fortsetzung der Angebote auf der Kippe. „Wir sind dankbar, dass hier die örtlichen Stiftungen eingesprungen sind“, betonte Ralf Schopmans, und erläuterte, wie schwer es sei, an finanzielle Mittel für diese Art von Kursen zugelangen. Jede Stiftung hat einen Betrag in Höhe von 3.000 Euro für die finanzielle Unterstützung jeweils eines Lerntreffs zur Verfügung gestellt.
So hat die „OLB-Stiftung“ die Förderung des Lerntreffs „Alltagswissen für Menschen mit Handicap“ im Seniorenwohnheim des Andreaswerks e. V. übernommen. Die „Stiftung Eheleute-Taphorn“ fördert die Cafésurfer, ein Angebot, bei dem sich regelmäßig ältere Menschen treffen, um unter Anleitung ihre digitalen Kompetenzen zu erweitern. Die „Bürgerstiftung Vechta“ unterstützt einen Sprachkurs für Frauen aus der Ukraine und die „Mechtild und Günter Welker-Stiftung“ fördert einen Sprachkurs für Mütter mit Migrationshintergrund. So können die Frauen Deutsch lernen, während ihre Kinder die Schule oder den Kindergarten besuchen. Dieses Projekt läuft in Zusammenarbeit mit der Christophorusschule Vechta. „Die Mütter bringen ihre Kinder zur Schule und bleiben gleich für den Sprachkurs dort“, erklärt Norbert Krümpelbeck. Die „Familienstiftung Bernard Suding“ unterstützt einen Sprachkurs für neu angekommene Flüchtlinge, um ihnen erste Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur zu vermitteln.
„Die vhs-Lerntreffs sind ein offener informeller Lernort, der als Ergänzung zu klassischen Angeboten der Grundbildung, Sprachbildung, Integration oder Digitalisierung dient“, erklärte Ralf Schopmans. Durch die Unterstützung der Stiftungen sei es möglich, Projekte und Bildungsangebote, die nicht von öffentlichen Stellen finanziert würden, für neue Zielgruppen zugänglich zu machen. „Wir machen das gerne und es ist gut angelegtes Geld für Projekte, die sonst gar nicht stattfinden würden“, fasste Marco Tuve, Director und Leiter Vertriebsgebiet bei der OLB, das Engagement aller Stiftungen zusammen.
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Vertreter der Stiftungen und der Kreisvolkshochschule Vechta e. V. tauschten sich über die Förderung von Projekten aus. Von links: Josef Kleier (Geschäftsführer Bürgerstiftung Vechta), Norbert Krümpelbeck (Projektleitung vhs-Lerntreff Kreisvolkshochschule Vechta e. V.), Konstantin Riemann (Geschäftsführer „Stiftung Eheleute Taphorn“), Dr. Christian Ruhe (Vorstandsmitglied der Familienstiftung Bernard Suding), Marco Tuve (Director/Leiter Vertriebsgebiet OLB), Dorothee Welker (Kuratoriumsvorsitzende „Mechtild und Günter Welker-Stiftung“), Ralf Schopmans (Leiter der Kreisvolkshochschule Vechta e. V.), Dorthe Freese (Vorstandsmitglied der Familienstiftung Bernard Suding) und Sven Oesten (Filialleiter OLB).
Foto: Böckermann/Kreisvolkshochschule Vechta e. V.